„Wir sind hier noch lange nicht fertig. Suhl braucht eine starke Linke!“ ruft Philipp Weltzien den gut zwei Dutzend Gästen des Jahresempfangs seiner Partei in der Geschäftsstelle des Stadtverbandes zu, darunter Bürgermeister Jan Turczynski, Citymanagerin Silvia Bergner, Diakonie-Geschäftsführer Robert Gollmer und der Suhler Blutspende-Instituts-Chef Wolfgang Wehner. Der Landtagsabgeordnete und Fraktionschef der Linken im Suhler Stadtrat startet mit markigen Sprüchen in den Wahlkampf. Einen Wahlkampf um den Oberbürgermeisterstuhl, um Sitze im Stadtrat und – im Herbst dann – um das Landtagsdirektmandat. „Das wollen wir verteidigen“, gibt Stadtverbands-Geschäftsführer Steffen Hartwig die Marschrichtung vor. Doch zunächst einmal wird er selbst in den Ring steigen – als Herausforderer von CDU-Oberbürgermeister André Knapp. Und er gibt sich siegessicher . „Wir sind bald Kollegen“, lässt er etwa Bürgermeister Jan Turczynski zur Begrüßung mit einem Augenzwinkern wissen. Und Hartwig teilt gegen den Amtsinhaber aus. Es sei unverständlich, dass dieser sich nicht wie viele andere seiner Amtskollegen bei der Suhler Demonstration gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Toleranz im Februar an die Seite der Demonstranten gestellt und die Einladung zu einer Rede ausgeschlagen habe. „Das wäre auch als Privatperson André Knapp gegangen, wenn schon nicht in der Funktion des Oberbürgermeisters. Da ich frage ich: Warum bist du so, André Knapp?“ Und dann sei da der Stadtratsbeschluss zur Streichung von Geld für die offene Jugendarbeit. „Es wäre meine erste Amtshandlung, diesen Beschluss wieder zu kippen.“